Monika Heber-Knobloch
         Feldenkrais und Tanz | Sindelfingen 

Titelbild: Ulrike Mössinger


Bewegungslehre nach Dr Moshe Feldenkrais
Bewußtheit durch Bewegung


„Wenn Du weißt, was Du tust, kannst Du tun, was Du willst..“
M. Feldenkrais


In Ruhe und im eigenen Tempo erforschen wir unsere Bewegungsabläufe mit offener, unangestrengter Neugier. Wir nähern uns behutsam den eigenen Grenzen und lernen, feinste Unterschiede zu spüren. Es geht darum, den eigenen Körper zu befragen und ihm ohne Wertung zuzuhören. In Verbindung mit dem Atem und achtsam beobachtend versuchen wir, Spannungen und Bewegungseinschränkungen zu lösen. Auf diese Weise gelangen wir zu einem neuen Wohlbefinden.

Der Atem in der Bewegung spielt eine wichtige Rolle. Bewegung, leicht und mühelos, in Verbindung mit dem gelassenen Atem setzt das Wissen um Atemmöglichkeiten und Zwerchfellbewegung  voraus. Atem und Bewegung und der bewußte Umgang mit beiden reguliert das Zusammenspiel aller lebensnotwendigen Systeme im Körper!

Körper und Nervensystem können auf diese Weise Stress abbauen und immer wieder in eine gute Balance gebracht werden.

Die eigene Körperwahrnehmung wird auf diese Weise deutlich verfeinert.
Alles zusammen führt insgesamt zu Stressabbau, einer spürbar entspannten und guten Bewegungsqualität und deutlich mehr Wohlbefinden.

Feldenkrais ist auch besonders für Künstler*Innen aus Tanz, Musik und Theater geeignet: Feldenkrais ist eine Methode, die die Wahrnehmung in und durch Bewegung schult, unterstützt und fördert. Man lernt zu spüren und zu verstehen, wie alles im Körper miteinander verbunden/vernetzt ist. Man kann den Körper und seine Bewegungen auch als Instrument verstehen, dass nach eigenen Prinzipien funktioniert. Die Durchlässigkeit, das „miteinander“ aller Bereiche im Körper und das Verstehen und Wahrnehmen dieser Abläufe unterstützt die künstlerische Arbeit in Tanz, Musik und auch im Theater.    

Feldenkrais eignet sich für Menschen jeden Alters. Keine Vorkenntnisse erforderlich. Keine Altersbegrenzung.

 

Kurse und Workshops


Foto: Woywood

 

 „das Unmögliche möglich machen
das Mögliche leicht
und das Leichte angenehm!“ 

(Dr. M. Feldenkrais)


Grundgedanke  

Der Mensch ist das einzige Lebewesen, das Bewegung lernen muss. Dieser Lernprozess wird in der Regel beendet, wenn man sich gut genug bewegen kann, um den Anforderungen des Alltags zu entsprechen. Einmal erlernte  Bewegungen werden automatisiert und unbewusst  ausgeführt. Das ist gut so. Aber immer wieder können einseitige, eingefahrene Bewegungsabläufe Schmerzen, körperliche Beschwerden, chronische Verspannungen, Stress und unnötige Verschleißerscheinungen zur Folge haben. Die Feldenkrais-Methode befähigt den Menschen, über die Wahrnehmung von Bewegungsabläufen( in Bezug auf Tempo, Anspannung, Schmerzen, Stress…) seine Bewusstheit zu erweitern. Sie richtet abwechselnd die Aufmerksamkeit aktiv auf Einzelbereiche und das Gesamtempfinden. Die meisten Stunden finden auf dem Boden auf einer Isomatte statt. Jede Stunde beginnt mit einem Körperscan Wir gehen zusammen den gesamten Körper durch.  „spür, wie Du liegst. Deine rechte Pobacke? Deine linke Pobacke? Gibt es Unterschiede in der Lage, im Bodenkontakt…?

 

So arbeiten wir in den Feldenkraisstunden 

Alle Bewegungen werden verbal angeleitet. In der Feldenkraismethode wird nichts vorgemacht. Jede°R Teilnehmer°in forscht und sucht selber, wie die Bewegung ausgeführt werden kann. Um das in Ruhe und ohne Druck und Stress tun zu können, finden Feldenkraisstunden in einer entspannten, ruhigen Atmosphäre statt. Die Bewegung wird nun wiederholt und wir nähern uns achtsam unseren eigenen Grenzen. Um die Grenzen zu erweitern oder zu schieben, kommt nun der Atem ins Spiel. Langsam und zusammen mit dem Atem schauen wir, ob sich die Bewegung größer und angenehmer ausführen lässt! Die Bewegungen werden nie über die Schmerzgrenze gehend ausgeführt.


Scan

Jede Unterrichtseinheit ist durchbrochen von Körperscans oder Teilscans. Der Boden ist der ehrlichste Partner, der uns in den folgenden Scans regelmäßig vermittelt, was sich nach den gerade ausgeführten Bewegungen verändert hat. Dazu spüren wir den Bodenkontakt vom jeweiligen Bereich und merken, wie groß und breit dieser liegt. Fühlt er sich leicht an, schwer? Im Vergleich zu deiner anderen Seite?...Ich frage und Du antwortest in Gedanken, um Dir selber Unterschiede und Veränderungen bewußt zu machen. ehrlichste Partner, der uns in den folgenden Scans regelmäßig vermittelt, was sich nach den gerade ausgeführten Bewegungen verändert hat. 


Atem

Wir müssen gottseidank nicht jeden Atemzug bewußt atmen. Das aber führt oft dazu, dass wir gar nicht genau wissen, ob wir bei Alltagsbewegungen ruhig atmen, wann wir kurz, oberflächlich, tief… atmen. In der Regel kennen die wenigsten Menschen verschiedene Atemtechniken. Aber gerade der Atem (mit und ohne Bewegung) hilft uns, zur Ruhe zu kommen und Stress abzubauen. Die Balance zwischen Körper, Bewegung und Nervensystem kann mithilfe des Atems beeinflusst werden. Das wiederum kann weitreichende Auswirkungen auf unsere anderen Systeme haben.


Körperwissen

Nicht nur nebenbei vermittelt die Feldenkraismethode eine ganze Menge Körperwissen. Wer weiß in der Regel schon, wo genau das Schulterblatt sitzt und was seine Aufgaben sind. Oder was das Hüftgelenk mit Rückenschmerzen zu tun hat. Oder Nackenschmerzen mit der Lendenwirbelsäule, oder wie das Zwerchfell aussieht usw…. Wir arbeiten entlang des Skeletts, erforschen die Bewegungsmöglichkeiten und das Zusammenspiel von Gelenken und Muskeln. Aber nicht nur. Das Wissen um Zusammenhänge und bewußte, achtsame Bewegung in Verbindung mit dem Atem unterstützt uns in vielen neuen Lernprozessen. Die Feldenkraismethode hat Einfluß auf die Körperhaltung und die Körperspannung. Sie kann Schmerzen und Verspannungen lösen, Gelenke öffnen, Muskulatur mobilisieren, Koordination neu entdecken und vieles mehr…


Kann Feldenkrais alles? Nein, natürlich nicht. Krankheiten müssen ärztlich abgeklärt und behandelt werden, brauchen physiotherapeutische Hilfe oder psychologische, psychotherapeutische Unterstützung. Feldenkrais kann aber wunderbar unterstützen.


Präventivmaßnahme „das Lernen hört nie auf“

Die Methode nach Dr. Moshé Feldenkrais rückt als Präventivmaßnahme zunehmend in den Vordergrund.„Eine gute Unterstützung erfahren Menschen in Beruf und Freizeit und zunehmend in den musisch-künstlerischen Sparten in ihrem besonderen Alltag.



Zu Dr. Moshé Feldenkrais

israelischer Kernphysiker, Ingenieur und Bewegungslehrer  (1904-1984)
Er entwickelte eine Lernmethode, die ihren Ansatz in der Bewegung hat und sich dem Zusammenhang von Muskelaktivität und Nervensystem widmet. 

Moshé Feldenkrais geht davon aus, dass menschliches Denken, Fühlen, Wahrnehmen und Bewegen niemals isoliert anzutreffen sind. Sie sind die „Zutaten“, die menschliches Handeln lenken. Bewegung im weitesten Sinne ist nach Feldenkrais der Ausdruck der jeweiligen Persönlichkeit. Die entscheidende Idee ist für ihn die menschliche Fähigkeit zur „Selbsterziehung“. Jede°r entscheidet mit seinen eigenen Möglichkeiten und Fähigkeit, was verändert werden soll. Mit mehreren hundert Lektionen unterstützt die Bewegungslehre nach M. Feldenkrais auf vielfältigste Art und Weise.


Erfahrungsberichte von Teilnehmerinnen: 

 

Ich bin Theresia Hanke und unterrichte Geige und Bratsche an der SMTT. Feldenkrais an unserer Musikschule ist eines der besten Angebote für mich im Ausgleich zu meiner Unterrichtstätigkeit. Obwohl ich mich auch jedes Mal ein bisschen überwinden muss und nach oft intensiven Unterrichtstagen sehr müde bin, weiß ich, dass genau das das Allerbeste für mich ist. Ich lege mich auf die Matte, komme zur Ruhe und merke, wie gut es tut, mich nur um mich kümmern zu dürfen. Da die Übungen selten nur eine Körperpartie ansprechen, sondern immer der ganze Körper mitinvolviert ist, haben Ver-/Spannungen des Alltags viel weniger Chancen und ich fühle mich danach so viel besser und freue mich, dass ich mich ins Rhythmikon aufgemacht habe. Vielfach ist der Erfolg bzw. alles, was ich in den letzten Jahren gelernt habe, für mich auch im Alltag einsetzbar, wenn die Fülle der Anforderungen für Kopf und Körper zu viel sind. Außerdem bin ich ein richtiger Fan von Moni Heber-Knobloch. Ihre Stimme und ruhigen Erklärungen mag ich sehr. Immer wieder bewundere ich, wie vielschichtig sie ihren Unterricht aufbaut, was ihr zwischenmenschlich, im Tanz, in Umwelt und Politik wichtig ist, und wie sie sich dafür engagiert.

 

Für diese Wohlfühleinheit am Dienstag Abend bin ich sehr dankbar und kann sie jedem nur wärmstens empfehlen.

 

 


Mein Name ist Astrid Siegmund-Weber. Ich bin Geigenlehrerin an der SMTT und auch Teilnehmerin in der Feldenkrais-Gruppe von Moni Heber-Knobloch.
Als Geigenlehrerin bin ich nun schon seit über 35 Jahren tätig und ich nehme regelmäßig am Feldenkraisunterricht teil ; bereits seit mehreren Jahren. Ich kam über Umwege zu dieser für mich zunächst noch fremden Bewegungslehre: Nachdem durch eine Verletzung und eine OP für mich Yoga nur noch eingeschränkt möglich war, suchte ich nach einem „Ersatz“, um mich körperlich, aber auch mental gesund zu erhalten. Anfangs brauchte ich Zeit, um mich an die neue Langsamkeit der Bewegungen zu gewöhnen, meinen sportlichen Ehrgeiz hintenan zu stellen und in mich hinein zu fühlen.
Von Anfang an fand ich es aber sehr wohltuend, sich nach einem Arbeitstag zunächst auf meine Matte zu legen, die Augen zu schließen, erst einmal anzukommen, die Gedanken zu beruhigen und mich auf meinen Körper und die Atmung zu konzentrieren. Wir beginnen immer mit einem „Scan“: wir wandern in Gedanken durch den eigenen Körper, um eine Art Bestandsaufnahme zu machen -  ohne zu bewerten; einfach nur wahrzunehmen. Dann beginnt die Stunde, in der Moni uns mit ruhiger Stimme durch die Bewegungsabfolgen führt; jeder und jede ist nur mit sich selbst beschäftigt, meistens sind meine Augen geschlossen, so dass ich mich ohne Ablenkung vollkommen auf meinen Körper und die Atmung konzentrieren kann. Ich bin mit meinen 61 Jahren wohl noch einigermaßen „in Schuss“, aber es gibt natürlich auch Einschränkungen oder Problemfelder, die mir Schmerzen machen. An diesen Begrenzungen kann ich mit viel Vorsicht und Einfühlungsvermögen arbeiten, damit ich Verkrampfungen und Verkürzungen auflockern und dehnen, also meinen körperlichen Zustand verbessern kann. Darüber hinaus machen wir gemeinsam aber auch Kräftigungsübungen, z.B. für den Beckenboden, den Rücken oder die Bauchmuskulatur.
Auf mich wirkt jedes Mal diese wertvolle Stunde, in der ich uneingeschränkt „Zeit für mich“ habe, beruhigend, Stress und Druck werden abgebaut; es geht mir danach einfach gut.Ich habe gelernt, auch im Alltag besser auf mich zu achten, ungünstige Haltungen durch bessere zu ersetzen und mich zunächst einmal genau wahrzunehmen. Für mich ist es eine Stunde, die ich nicht mehr missen möchte und ich bin sehr dankbar, dass es für mich diese Form des Unterrichts gibt, noch dazu in demselben Haus, indem ich arbeite!

 

 


 

Ich heiße Anja Henkies (54 J.) und bin seit 2 Jahren in der Feldenkraisgruppe. Durch den Tipp einer Freundin kam ich über die Wochenend-Workshops zum Feldenkrais-Kurs und genieße jede Minute. Nach den 90 Minuten bin ich so richtig tiefenentspannt und ruhig. Die fließenden, langsamen Bewegungen, das bewusste Atmen und die Dehnung tun mir körperlich und seelisch sehr gut.
Einige Übungen und Atemtechniken baue ich auch immer wieder mal in den Alltag ein, wenn es stressig wird, oder irgendwo in den Gelenken "zwickt und zwackt". Mein Körpergefühl hat sich ebenfalls deutlich verbessert - und es bleibt weiterhin spannend, an welchen bisher unbekannten Stellen ich Muskelkater spüren kann.

Ich heiße Petra (66 Jahre) und bin seit 8 Jahren in der Feldenkraisgruppe. Bei denen  hauptsächlich im Liegen durchgeführten langsamen Übungen werden Bewegungsabläufe bewusst hintereinander ausgeführt. Dadurch wird die Körperwahrnehmung geschult, sowie die Konzentration und Fokussierung gefördert. Die durchaus anstrengenden Übungen verbessern die Beweglichkeit, Dysbalancen der Muskulatur und Haltung können ausgeglichen, Spannungen gelöst werden. Im Alltag spürt man öfter in seinen Körper hinein, spürt,  welche Bewegungen ihm guttun und welche nicht.